Kinderwunsch - der Weg

Oft ist ja der Weg das Ziel. Bei dieser Thematik nicht. Hier ist ein Kind "das Ziel".

 

Wenn du bzw. ihr, euch auf diesen Weg begebt, hast du/habt ihr euch bereits viele Gedanken gemacht.

 

Wie beginne ich diese Thematik für mich?

 

Möchte ich ein Kind? Will meine Partnerin das auch?

Wer möchte schwanger sein? Beide?

Welche Möglichkeiten habe ich überhaupt, um schwanger zu werden?

Auf was kommt es an? Was ist sicher? Kann ich mir eine künstliche Befruchtung leisten? Will ich das überhaupt?

 

Wirklich. Am Anfang sind es so viele Fragen, die du für dich und für euch klären müsst.

Unklarheiten oder Unsicherheiten sinf völlig normal. 

Unterstützung kannst du/könnt ihr  z. B. Beispiel von örtlichen Regenbogen-Kinderwunsch-Gruppen erhalten. Oder Online-Coaches, die zu dem Thema geschult sind, wie z. B. Cora Hansen mit Frau Courage (auch auf Insta) hilft dir/euch auch online weiter.

 

 

Wenn du dich/ihr euch entschieden habt, euch auf den Weg zu begeben, dann ist der nächste Schritt: auf welche Art und Weise.

 

Hier gibt es unzählige Möglichkeiten: 

- privater Spender (Freund, Bekannter)

- privater Spender (von privaten Samenspender-Homepages -> hier ist Vorsicht geboten!)

 

- über Samenbanken -> hierfür benötigt ihr eine Praxis die das durchführt oder eine Kinderwunsch-Klinik

 

Habt ihr einen Spender gefunden, privat oder von einer Samenbank, dann informiert euch über den geeigneten Weg der "Übertragung".

 

Diese Methoden gibt es:

- die sog. Bechermethode: Sie ermöglicht dir/euch, in vertrauter Umgebung das Sperma selbst du inseminieren. Ihr benötigt z. B. einen Urinbecher und eine z. B. 10 ml-Spritze (natürlich ohne Nadel!). Um den Zeitpunkt des Eisprungs herauszufinden, versuche schon Wochen vor dem gewünschten Beginn deinen Zyklus kennenzulernen. Gut erklärt ist es z. B. hier bei familienplanung.de. Hierfür gibt es verschiedene Hilfmittel wie z. B. von Clearblue, den Clearblue Ovulationstest.

 

Entscheidest du dich/ihr euch für eine künstliche Befruchtung in einer Praxis oder Klinik, kommt es darauf an, was genau diese Instituion durchführt.

 

- IUI: Die Abkürzung IUI steht für intrauterine Insemination, also die Samenübertragung direkt in die Gebärmutter (Uterus). Dabei handelt es sich um eine relativ einfache Form der künstlichen Befruchtung.    

 

- IVF: Bei der In-vitro-Fertilisation (IVF) findet die Befruchtung nicht im Körper der Frau statt, sondern "künstlich" im Labor. Bei der IVF ist fast immer eine Hormonbehandlung der Frau notwendig. Anschließend entnimmt die Ärztin Eizellen aus dem Eierstock und führt sie in einem Laborglas mit Samenzellen des Spenders zusammen. Gelingt die Befruchtung und entwickeln sich die befruchteten Eizellen weiter, werden ein bis höchstens drei Embryonen in die Gebärmutter übertragen.

 

- ICSI: Die ICSI (Intrazytoplasmatische Spermieninjektion) ist die häufigste Methode einer künstlichen Befruchtung. Bei einer ICSI wird eine einzelne Samenzelle mit einer sehr feinen Nadel direkt in eine Eizelle eingeführt (injiziert), die zuvor dem Eierstock der Frau entnommen wurde. Das Verfahren kann möglicherweise auch Paaren helfen, bei denen die herkömmliche IVF keinen Erfolg hatte. Die Injektion der Samenzelle direkt in die Eizelle verspricht eine sichere Befruchtung, während bei der IVF Eizelle und Spermien von allein zueinander finden müssen. Ob sich die befruchtete Eizelle allerdings weiterentwickelt, ist damit noch nicht garantiert und hängt auch von der Fruchtbarkeit der Frau ab.

 

- Ropa-Methode: Die Ropa-Methode ist eine tolle Sache, denn hier spendet deine Frau/Partnerin die Eizelle und die jeweils andere bekommt sie eingesetzt und durchläuft die Schwangerschaft. Diese Methode ist in Deutschland leider nicht erlaubt, ihr könnt dafür aber nach Spanien, Portugal, Österreich oder Dänemark.

Ropa-Methode: Die ROPA-Methode (Reception of Oocytes from Partner), auch bekannt als geteilte Mutterschaft, ist eine Form der assistierten Reproduktion, die es lesbischen Paaren ermöglicht, gemeinsam Eltern zu werden. Bei dieser Methode spendet eine Frau ihre Eizellen, die dann mit Spendersamen im Labor befruchtet werden. Die andere Frau empfängt die Embryonen und trägt das Kind aus.

 

 

Egal, für welchen Weg du dich/ihr euch entscheidet, nimm dir/nehmt euch Zeit dafür.

 

Lass dich/lasst euch in Ruhe bei deiner Frauenärztin-Praxis beraten bzw. in einem Kinderwunsch-Zentrum. Auch örtliche Regenbogenfamilien-Kinderwunsch-Gruppen sind hilfreich bei der Begleitung. Sie können können dir/euch hilfreiche Tipps (oft auch regional) geben und du/ihr profitier(s)t von unterschiedlichen Erfahrungswerten.

 

 

Klappt es nicht gleich zu Beginn, gib die Hoffnung nicht auf. Gedult und Selbstliebe sind gefragt. Und möglicherweise viel Zeit. Dein Körper ist individuell und mit keinem anderen zu vergleichen.

 

Du kannst dich auch therapeutisch begleiten lassen. Es gibt einige Therapeutinnen, die im Bereich Kinderwunsch bzw. unerfüllter Kinderwunsch Erfahrungswerte haben und dich verstehen und ernst nehmen. Manche sind über die gesetzliche Krankenkasse verordnungsfähig, andere kannst du privat in Anspruch nehmen. 

 

 

 

Wenn nichts "fruchtet" oder du nicht schwanger bleibst oder du an einen Punkt kommst, an dem du keine Kraft mehr hast oder ihr aus einem anderen Grund über Adoption nachdenkt, dann setzt euch mit dem örtlichen Jugendamt in Verbindung. Es besteht die Möglichkeit, auch für lesbische Paare, zu adoptieren oder Pflegeeltern zu werden.

 

Auch eine Adoption aus dem Ausland ist möglich. Diese ist jedoch sehr teuer und läuft auch parallel zur privaten Auslandsvermittlung, über das örtliche Jugendamt. Hier sind ebenfalls Zeit und Nerven gefragt. Leider vermitteln die meisten Länder nicht an lesbische Paare. Ein Land, welches mit zum aktuellen Zeitpunkt (2025) bekannt ist, ist Südafrika. Eine private Vemittlungsstelle die hier helfen kann ist evap - Evangelischer Verein für Adoption und Pflegekinderhilfe e. V.

 

 

 

Viele Glück bei deiner/eurer Reise zum Kind!